Manchmal gibt es Tage, da ist da einfach diese Angst. Oder eine diffuse Ungewissheit, ein inneres Flattern, das sich nicht benennen lässt. Und während man selbst noch versucht, herauszufinden, was da überhaupt vor sich geht, kommt von außen schon die ganze Welt mit ihren Stimmen: “Stell dich deiner Angst!” – “Wachse daran!” – “Geh durch sie hindurch!”
Und ich?
Ich spüre: Ich will meine Kraft nicht verlieren, sondern sie finden.
Aber wie?
Vielleicht fängt es damit an, dass ich überhaupt erstmal anfange. Nicht gleich reagiere. Nicht sofort alles an mich heranlasse. Sondern mir einen Moment nehme. Einen Moment für mich.
Atem. Körper. Gegenwart.
Ich atme. Tief. Spüre meine Füße auf dem Boden. Ich bin hier. Die Welt darf laut sein, aber ich bleibe bei mir. Ich bin nicht das Chaos da draußen. Ich bin nicht einmal meine Angst. Ich bin der Raum, in dem sie auftaucht – und auch wieder geht.
Ich muss nicht alles glauben.
Nur weil alle sagen, wie man mit Angst umgehen sollte, heißt das nicht, dass das mein Weg ist. Vielleicht brauche ich gerade nicht Mut, sondern Milde. Nicht Konfrontation, sondern Rückzug. Ich entscheide, was ich mir zumute – und wann.
Kleine Schritte, eigene Wege.
Meine positiven Kräfte zeigen sich nicht immer in Stärke und Entschlossenheit. Manchmal zeigen sie sich im Weinen, im Ruhigwerden, im „Nein“ sagen. Oder in einem Spaziergang, in Musik, im Gespräch mit einem Menschen, der mich wirklich sieht.
Die Angst ist da – und ich auch.
Ich beginne, mich selbst nicht zu übergehen. Das ist mein Anfang. Und vielleicht ist genau das die eigentliche Form von Mut.
„Die Angst ist nichts als Abwesenheit von Liebe. Wenn du in Liebe lebst, verschwindet die Angst. Wo Liebe ist, kann keine Angst existieren.“ – Osho
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